
Wir beschäftigen uns damit, wie Räume nicht nur physisch erlebt, sondern auch erzählt werden. Wie Gerüchte, Geschichten und Stimmungen unsere Wahrnehmung prägen. Und kulturelle Einflüsse, Erfahrungen sowie soziale Normen unsere Wahrnehmung prägten.
Denn ein Raum ist nie nur Wände und Möbel – er ist auch ein soziales Geflecht.
Ein Kinderzimmer wirkt für ein Kind anders als für eine Mutter welche es bewahrt weil es das Kind schon lange nicht mehr gibt, sondern nur noch das Zimmer.
Ein Hotelzimmer bekommt eine neue Atmosphäre, wenn die Hose über der Rückenlehne des Stuhls hängt und die Bettwäsche den eigenen Geruch angenommen hat.
In diesem Semester untersuchen wir, wie sich diese unsichtbaren Gerüchteküchen bilden – und wie sie unsere Perspektive auf Räume verändern.
Es geht um mehr als kostenoptimiertes planen von Räumen: Es geht darum, wie unser Denken, Fühlen und Handeln Räume mit Atmosphären aufladen.
Über das Semester hinweg bilden wir so etwas wie unseren eigenen Club der toten Dichter innen. In Gesprächen, Vorträgen und Diskussionen nähern wir uns den Gerüchteküchen – jede r auf ganz eigene Weise.
Am Ende soll daraus mehr entstehen als nur Gedanken: kleine Texte, kleine Sammlungen. Wie persönliche Bücher – für sich selbst, füreinander oder vielleicht sogar für die Öffentlichkeit. Spuren dessen, was wir gemeinsam gehört, gedacht und gefühlt haben.
- Trainer/in: Dauzenroth, Ferdinand